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Seil!

schallt es durch die Idylle am tosenden Fluss. Jetzt muss es schnell gehen, der in der Strömung treibenden Person wird ein Wurfsack zugeworfen, sie klammert sich an dem Seil fest und kann ans rettende Ufer gezogen werden. Wieder und wieder werfen die Retter ihre Seile nach im Fluss Treibenden.

 

Marl/Siegen. Zum Glück ist es nur eine Übung der angehenden Strömungsretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). 17 Teilnehmer aus dem Landesverband Westfalen, darunter auch Sabrina Nolte, Lars Weisgerber, Martin Henning und Christian Hönig aus der DLRG Ortsgruppe Siegen, ließen sich am vergangenen Wochenende unter der Leitung von Christina Maßmann und Alexander Ganser in Marl zum Strömungsretter Stufe I weiterbilden. Neben theoretischen Grundlagen zu schnell fließenden Gewässern, Gefahrenkunde und technischen Hilfsmitteln standen ausgedehnte praktische Übungen auf dem Kursplan. Nach einer Kennenlern-Runde und anschließender theoretischer Einführung wurde den Lehrgangsteilnehmern die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ausgehändigt. Zur PSA eines Strömungsretters gehören unter anderem Kälteschutz in Form eines geeigneten Neoprenanzuges, die Wildwasserweste und ein Wurfsack, der immer „am Mann“ getragen wird. Im Anschluss an die Vergabe der PSA an die Teilnehmer, durften diese sich auch bei der ersten praktischen Trockenübung mit Wurfsack und Panikverschluss der Wildwasserweste vertraut machen. Hierbei wurden verschiedene Wurftechniken und das Wiederbefüllen des Sackes vermittelt. Der Abend klang mit einem umfassenden Block Knotenkunde aus.

Am nächsten Morgen mussten die Lehrgangsteilnehmer ihre Fitness bei einem Cooper-Test unter Beweis stellen, denn körperliche Fitness ist eine Grundvoraussetzung, um im Einsatzfall im stark fließenden Gewässer andere Menschen retten zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Eine weitere Grundvoraussetzung ist Teamwork, denn ein Strömungsretter kann ohne sein Team nicht sicher agieren. So war es nicht verwunderlich, dass vor dem Frühstück verschiedene Teamaufgaben zu bewältigen waren. Im Anschluss an die üppige Mahlzeit hieß es dann, PSA packen und auf die Fahrzeuge verteilen. Es ging zur ersten praktischen, nassen Übung an die Kanu-Wildwasser-Strecke Hagen-Hohenlimburg. Hier wurden die Teilnehmer nach und nach an das richtige Verhalten in der Strömung herangebracht und im Anschluss daran wurden die Stromschnellen durchschwommen. Im weiteren Verlauf des Vormittags wurden verschiedene Übungsstationen aufgebaut, an denen die Teilnehmer den nassen Umgang mit dem Panikverschluss, eine Wurfsacksperre und den Springereinsatz üben konnten. Bei der Wurfsacksperre steht ein Strömungsretter, gesichert von einem weiteren, am Ufer und wirft der treibenden Person einen Wurfsack zu. Hat die Person das Seil gegriffen, wird sie von dem Retter aus der Strömung und zum Ufer gezogen. Sollte es dem Opfer nicht gelingen, das Seil zu greifen, z.B. bei Unterkühlung oder Schock, greift der Sicherungstrupp Fluss abwärts ein. Dabei springt ein Strömungsretter, gesichert durch eine Leine und von weiteren Rettern, in die Fluten und greift die Person so, dass sie ebenfalls ans rettende Ufer gebracht werden kann. Nachdem diese Stationen mehrere Male hintereinander von den Teilnehmern geübt wurden, hieß es auch schon, umziehen, PSA verstauen und Rückfahrt nach Marl zum Mittagessen. Nachdem sich die angehenden Strömungsretter gekräftigt hatten, wurden noch einmal theoretische Inhalte vermittelt um dann an die nahgelegene Lippe zu fahren, um das überwinden von Hindernissen im Wasser und das Abseilen von der 20m hohen Brücke in die Fluten zu üben. Dieser praktische Teil erstreckte sich bin in die Abendstunden und verlangte den Teilnehmern Kraft und vor allem Überwindung ab. Am Abend konnten die ehrenamtlichen Helfer dann voller Zufriedenheit auf einen anstrengenden, aber doch höchst interessanten und lehrreichen Tag zurückblicken und sich nach einer üppigen Mahlzeit in die Feldbetten fallen lassen.

Der Morgen des dritten und letzten Tages begann wieder mit einem umfangreichen Frühstück und im Anschluss daran wurden verschiedene Seilaufbauten vorgeführt. Dies war eine Vorbereitung für die kommenden Übungen an der Lippe. Hier wurde im Laufe des Vormittages eine Seilbrücke errichtet um damit z.B. einen Fährenbetrieb in überfluteten Gebieten einrichten zu können. In diesem Fall wurden die Teilnehmer nacheinander in die Seilkonstruktion eingebunden und konnten so ebenfalls treibende Personen aus den Fluten retten. Nach diesem aufwendigen aber doch sehr effektiven Aufbau gönnten sich alle eine kleine Mittagspause uns stärkten sich für die abschließende Einsatzübung. Dafür überlegten sich die in zwei Gruppen aufgeteilten Teilnehmer Einsatzszenarien im Fließgewässer. Diese Szenarien wurden für die jeweils andere Gruppe realistisch dargestellt, sodass die neuen Strömungsretter ihr Gelerntes praxisnah vorführen konnten. Nachdem die Teilnehmer wieder zurück in der Marl’er Wachstation angekommen waren und das Material aufgeklart wurde, endete der Lehrgang mit einer, durchaus positiven Feedbackrunde. Ausklang fand der Kurs mit einem umfangreichen Grillangebot.Der Morgen des dritten und letzten Tages begann wieder mit einem umfangreichen Frühstück und im Anschluss daran wurden verschiedene Seilaufbauten vorgeführt. Dies war eine Vorbereitung für die kommenden Übungen an der Lippe. Hier wurde im Laufe des Vormittages eine Seilbrücke errichtet um damit z.B. einen Fährenbetrieb in überfluteten Gebieten einrichten zu können. In diesem Fall wurden die Teilnehmer nacheinander in die Seilkonstruktion eingebunden und konnten so ebenfalls treibende Personen aus den Fluten retten. Nach diesem aufwendigen aber doch sehr effektiven Aufbau gönnten sich alle eine kleine Mittagspause uns stärkten sich für die abschließende Einsatzübung. Dafür überlegten sich die in zwei Gruppen aufgeteilten Teilnehmer Einsatzszenarien im Fließgewässer. Diese Szenarien wurden für die jeweils andere Gruppe realistisch dargestellt, sodass die neuen Strömungsretter ihr Gelerntes praxisnah vorführen konnten. Nachdem die Teilnehmer wieder zurück in der Marl’er Wachstation angekommen waren und das Material aufgeklart wurde, endete der Lehrgang mit einer, durchaus positiven Feedbackrunde. Ausklang fand der Kurs mit einem umfangreichen Grillangebot.

Die letzten Katastrophen in Europa und weltweit haben uns gezeigt, wie groß der Bedarf an einer effektiven und gut ausgebildeten Einsatzkomponente für schnell fließende Gewässer ist. Ob es nun die Überschwemmungen an der Elbe 2002, globale Notsituationen wie der Tsunami in Südostasien Ende 2004 oder die Hochwasser durch Unwetter im Alpenraum 2006 sind – der moderne Wasserretter muss darauf reagieren können.


Oft taucht die Frage auf, was eigentlich Überschwemmungen und Flutkatastrophen mit der Strömungs- oder Wildwasserrettung zu tun haben? Sehr viel sogar! Ein bislang ruhiger Bach oder Fluss kann bei einem Unwetter schnell zu einem reißenden Gewässer werden, in dem ein klassischer Motorrettungsboot-Einsatz (MRB-Einsatz) nicht mehr möglich ist. In verschmutztem, mit Treibgut und versteckten Gefahren durchsetztem Gewässer kann (und darf) auch kein Rettungsschwimmer nach bisherigen Standards mehr eingesetzt werden.


Angelehnt an den amerikanischen Swiftwater Rescue Technician (SRT) ist der DLRG-Strömungsretter (SR) ein auf stark strömende Gewässer, Wildwasser und Hochwasser spezialisierter Wasserretter. Er wird grundsätzlich im Team eingesetzt und ist durch eine spezielle Schutzausrüstung vor den besonderen Gefahren in Flüssen und Überschwemmungsgebieten geschützt.
Grade im Siegerland kommt es häufig, grade in regenreichen Zeiten und nach Schneeschmelzen zu übertretenden Bächen und Flüssen. Dass dies zur Gefahr für den Menschen werden kann, zeigen aktuelle Beispiele aus Eichen und Niederschelden. Hier werden Spezialisten benötigt, die mit den Gefahren im Hochwasser und starken Strömungen in diesen Situationen vertraut sind und ihr Wissen aktiv zur Lebensrettung einsetzen können.


Auch außerhalb der Hochwassergefährdeten Zeiten sind Strömungsretter in unserer Region ein wertvoller Zugewinn im Bereich der Wasserrettung, denkt man an die zahlreichen Brücken und unzugänglichen Bereiche der Sieg, die zumeist nur durch Abseilen von den Brücken zu erreichen sind, auch, oder grade im Bereich der Siegener Innenstadt.

Mit Abschluss dieses Lehrgangs können der Landesverband Westfalen und die unterstellten Gliederungen auf 17 weitere Spezialkräfte zurückgreifen.

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